Nepal 2020/2021
Corona in Nepal und unsere
aktuellen Aktivitäten
Die Coronazahlen in Nepal, welche vom Staat veröffentlicht werden sind mit Vorsicht zu betrachten, da die nepalesische Regierung die Pandemie herunterspielt und Hilfe, ebenso wie Informationen, in den entlegenen Gebieten nicht oder nur spärlich ankommt. Viele der Einwohner Nepals sind Wanderarbeiter (Vereinigte Emirate, Malaysia). Sie wurden wegen COVID-19 aus den Ländern ausgewiesen und diese kehrten oft ohne Lohn nach Hause zurück. In den Dörfern ist die Sterblichkeitsrate gestiegen und es sterben öfters junge Menschen, welche vom Ausland zurückgeschickt wurden.
Hilfe, welche von anderen Staaten angeboten wird, wird meist nicht angenommen. Auch ausländische ärztliche Hilfe wird von der nepalesischen Regierung abgelehnt und in den Dörfern fernab der Zentren wird daher keine ärztliche Versorgung sichergestellt und somit erfolgt auch keine Feststellung der tatsächlichen Todesursache.
Zusätzlich ist der Tourismus, welcher 1/3 der Einnahmen der Nepalesen beträgt, zum Erliegen gekommen. Geschäfte sind mangels Waren geschlossen und die Menschen arbeitslos. Die Versorgung mit Lebensmittel, Benzin, Gas aus anderen Ländern ist wegen der Schließung der Land- und Luftwege nicht mehr gewährleistet. Auch in Kathmandu gibt es kaum noch die Möglichkeit, Waren zu erwerben und wenn, nur mehr zu überhöhten Preisen.
Durch den Staat wurden teilweise Lebensmittel (5 Kg Reis und 1 Kg Linsen) als Hilfspaket zur Verteilung gebracht. Abgesehen von der lächerlichen Menge, waren die Lebensmittel teilweise ungenießbar, da sie noch aus Lagern der Katastrophenhilfe anlässlich des schrecklichen Erdbebens 2015 stammten und daher bereits verdorben waren.
Keine Arbeit, kaum bis gar kein Einkommen, keine ärztliche Versorgung sowie Hunger und die Sorgen die Familie durch diese Krise zu bringen lässt die Menschen in Nepal vermehrt zum Alkohol greifen und leider auch sehr oft den Freitod wählen.
Unsere Hilfe für diese Menschen wird durch Corona nicht beendet, sondern nur an die neue schwierige Situation angepasst, den jetzt geht es vornehmlich darum, Menschen das Überleben zu sichern.
Unser geplantes Ziel für 2020 war, neben der Aufrechterhaltung der Unterstützung von über 700 Kindern mit Schulutensilien und Bekleidung, der Bau eines Waisenheimes.
Corona und der damit verbundene Einreisestop haben dazu geführt, dass der geplante Bau des Waisenhauses auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste.
Die Prioritäten für dieses Jahr wurden vom Vorstand für die Zielgebiete wie folgt festgelegt:
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Medizinische Notfallversorgung sofern dies ohne örtliche Anwesenheit möglich ist.
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Unterstützung und Ausbau der autonomen Versorgung.
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Versorgung durch Lebensmittel- und Hygiene-Notfallpakete in einem bestimmten Rahmen und begrenztem Zeitraum
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Anlage eines Notfallversorgungsdepots
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Ausstattung der Patenkinder mit Schulutensilien
Die Umsetzung erfolgt mangels Einreisegenehmigung durch unsere Vertrauenspersonen Vorort, welche den dringenden Bedarf erheben und uns über die Lage berichten. Nach Freigabe der Angebote durch den Vorstand, nach Genehmigung der Art und Umfang der Hilfsgüter werden diese an die Bedürftigen verteilt. Die Beweise werden durch Angebote, Rechnungen, Fotos oder Videos erbracht und an uns übermittelt.
Schwerpunkt „Aktion Lebensmittelhilfspakete“
Insgesamt werden 70 Familien mit Lebensmittelpaketen (4-6 Personen in einem Haushalt) unterstützt. Diese reichen für ca. 5 Wochen!
Bereits geholfen wurden 15 Familien durch die Übergabe von Lebensmittelhilfspaketen in Mude.
Weitere 35 Pakete für Familien in Belidada und Sumrita wurden ebenfalls zur Verteilung gebracht.
Die restlichen 20 Pakete werden in den nächsten Tagen verteilt.
Ein Hilfspaket besteht aus:
30 Kg Reis, 30 Kg Linsen, 15 Kg Zucker, 10 Liter Öl, Salz, 30 Stück Nudeln, 12 Stück Biskuits, 8 Seifen zur Reinigung der Kleidung und 2 Seifen für Hygiene.
Die Kosten eines Paketes belaufen sich auf etwa 50 €.
Bedingt durch die Lebensmittelknappheit planen wir ein Vorratsdepot an Lebensmitteln anzulegen. Dieses darf nur nach Genehmigung ausgegeben werden und der Inhalt eines Paketes wird nochmals auf die wichtigsten Güter beschränkt, damit Notfalls länger geholfen werden kann und die Budgetmittelausgabe überschaubar bleibt, zumal auch die Preise für die Grundlebensmittel ständig steigen.
Geplant ist vorerst eine weitere Hilfe in der Höhe von 10.000,00 €, die wir bei Bedarf in Etappen zur Verfügung stellen!
Nachhaltigkeits-Projekt „Ziegenbock“
Einem Bewohner in Mude Pasle wurde ein Mikrodarlehen von € 800,- genehmigt, damit er 2 Ziegenböcke ankaufen konnte und somit seinen Unterhalt verdient, welcher nachhaltig der Familie helfen soll.
Der Kredit beinhaltet: Ankauf der Ziegen, Versicherung, Tierarzt.
Hilfe für Yashika
Bei unserer Nepalreise im November 2019 haben wir Yashika schwer krank angetroffen. Sie litt an einer schlimmen Infektion, die sich rasch auf den ganzen Körper ausbreitete und hatte einen Lungentumor. Nach kurzer Zeit hatte sich der gesundheitliche Zustand extrem verschlimmert. Dank vieler Spender und Unterstützer konnte bei Yashika der Lungentumor operiert und die Infektionen erfolgreich geheilt werden.
Hier gilt wohl der größte Dank Prim. Dr. Maurer Gernot, welcher anhand der gestellten Diagnosen und Untersuchungsergebnisse aus Nepal die jeweiligen Behandlungsschritte mit den Ärzten in Nepal beratend mitbestimmte und dadurch zur vollkommenen Heilung beitrug.
Schulpatenschaften
Bis jetzt wurden 2 Schulen in Mude Pasle mit Schulutensilien ausgestattet.
Verteilung in Mude Pasle: Schule mit 190 Kindern: